Forschungsprojekt: „Sonderfall“ Angewandte
Die Universität für angewandte Kunst Wien im Austrofaschismus, Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit

15.346/42/FP
Vorbereitung einer Litfaßsäule in der Fachklasse für Gebrauchsgraphik unter Leitung von Paul Kirnig, 1939/40
Foto: Emma Reif
Info
- Projektwebsite
- Projektbeginn
April 2022
- Projektleitung
Mag.a Dr.in Bernadette Reinhold Sen.Sc.
- Projektteam
Mag.a Dr.in Christina Wieder Sen.Sc.
OR Silvia Herkt BA MA (Leitung Universitätsarchiv)
Bettina Buchendorfer BA BA MA (Universitätsarchiv)
A.Prof.in Mag.a Sophie Geretsegger (Abteilung Kunstgeschichte)
Projektbeschreibung
Die Angewandte begann sich vergleichsweise früh mit der Kunst und Kulturpolitik im Nationalsozialismus in Österreich auseinanderzusetzen, in einer Zeit als sich der Paradigmenwechsel im Verständnis der jüngeren österreichischen Geschichte erst allmählich abzuzeichnen begann. Mit Ausstellungen wie Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich: zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus (1985) und Zeitgeist wider den Zeitgeist: eine Sequenz aus Österreichs Verirrung (1988) wurden für das wenig beleuchtete Feld der Kunst erste Meilensteine gesetzt, der auch Publikationen zur Hochschulgeschichte der Angewandten folgten. Einige Jahrzehnte später gilt es in einem Forschungsprojekt die wechselhafte Geschichte einer der wichtigsten österreichischen Kunstinstitutionen während des Austrofaschismus, im Nationalsozialismus bis in die frühe Nachkriegszeit vertieft zu erforschen.
Zum Projekttitel: Im Oktober 1941 wurde die „Staatliche Kunstgewerbeschule“ zur „Reichshochschule für angewandte Kunst“ erhoben. Der damalige Rektor Robert Obsieger feierte das Ereignis als erfreulichen „Sonderfall“, denn das „einzigartige Modell“ der kunstgewerblichen Erziehung sollte in das nationalsozialistische Universitätswesen eingegliedert werden.