Künstlerin der Moderne. Friedl Dicker-Brandeis
Ausstellung in Kooperation mit der Graphischen Sammlung ETH Zürich

12.209
Flirtendes Paar II, 1921-1923
© Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Manuel Carreon Lopez, kunst-dokumentation.com
Info
- Ort
Rämistrasse 101, CH-8092 Zürich
- Kurator:innen
Dr. Linda Schädler (Leiterin Graphische Sammlung ETH Zürich) in Kooperation mit Cosima Rainer und Stefanie Kitzberger (Kunstsammlung und Archiv der Universität für angewandte Kunst Wien) und Robert Müller (Künstler und Kurator)
Es ist eine Entdeckung: Das Werk von Friedl Dicker-Brandeis (1898–1944) ist bislang noch nie in einer Einzelausstellung in der Schweiz präsentiert worden. Und auch in Europa hat ihr Werk erst seit den 1990er-Jahren wieder grössere Aufmerksamkeit erlangt. Wie viele ihrer Generation fand ihr Schaffen über Jahrzehnte keinen Eingang in die Kunstgeschichte der europäischen Moderne. Begründet ist dies nicht zuletzt in der Zerstörung ihres architektonischen Werkes und ihrer Verfolgung und Ermordung als links positionierte, jüdische Künstlerin. Die Graphische Sammlung ETH Zürich würdigt diese wichtige österreichische Künstlerin nun erstmals in der Schweiz.
Beeindruckend ist die Bandbreite an Medien und Genres der bildenden und angewandten Kunst, die Dicker-Brandeis’ Œuvre aufweist. Geprägt vom Studium an der Wiener Kunstgewerbeschule, der Itten-Privatschule und am Weimarer Bauhaus, arbeitete sie als Malerin, Druckgraphikerin, Bühnenbildnerin, Architektin, Designerin in Wien und Berlin, im Exil und als Deportierte. In ihrem Schaffen spiegeln sich ihre reformorientierten Bestrebungen, der Bezug zu Musik und Schrift-Bild wie auch die herausragende Übersetzung formaler Aspekte zwischen den Medien. Ausgehend von einem umfangreichen Konvolut und dokumentarischem Material aus der Sammlung der Universität für Angewandte Kunst Wien – die einen einzigartig grossen Bestand aufweist und im Herbst 2022 den ersten Teil der Ausstellung über sie zeigt – ist das Werk von Dicker-Brandeis wiederzuentdecken.
Mit freundlicher Unterstützung des BMKOES (Österreichischen Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport), der Dr. Georg und Josi Guggenheim Stiftung, des Omanut Forums für jüdische Kunst und Kultur, des Österreichischen Kulturforums Bern sowie jenen Fördergeber:innen, die anonym bleiben möchten.