Edition #4
Circuit of (Re-)Production (Dishcloth), 2024

Die Einnahmen gehen zur einen Hälfte an Kunstsammlung und Archiv und zur anderen Hälfte an den Verein Wiener Frauenhäuser


Die Edition Circuit of (Re-)Production (Dishcloth) entstand für die Ausgabe Nr. 73 des Journals FKW – Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur und wurde in Kooperation mit Kunstsammlung und Archiv produziert.

Der Begriff "Realabstraktion" wurde von dem Nationalökonomen und marxistischen Philosophen Alfred Sohn-Rethel geprägt, der damit den Moment "im Austauschprozess" bezeichnet, in dem "Tun und Denken auf Seiten der Beteiligten auseinanderfallen". Er betont, dass diese Abstraktion für ihn nicht nur begrifflich zu verstehen ist, sondern eine reale Form annimmt.

Circuit of (Re-)Production (Discloth) stellt zwei Wirtschaftskreisläufe dar: den Produktionskreislauf und den Kreislauf der Re-Produktion. Eine ägyptische Wandmalerei aus Theben zeigt das Wiegen von Rindern gegen Ring-Geld, wobei eine Person dargestellt ist, die sich in der Mitte der Waage zwischen dem zu tauschenden Objekt (dem Rind) und dem entsprechenden abstrakten Gegenwert (Ring-Geld) bückt. Die Aushandlung des (Gegen-)Wertes und der darauf basierende Tausch, die "Realabstraktion", findet im Zwischenraum statt.

M - C (MP, LP) - P - C` - M`

Geld (M) wird gegen Waren (C) getauscht, d.h. gegen eine Kombination von Produktionsmitteln (MP) und Arbeitskraft (LP). Die beiden Elemente verbinden sich durch die kapitalistische Produktion (P), um neue Waren und Mehrwert (C`) zu produzieren, die dann gegen eine größere Menge Geld getauscht werden.

(M`). M - AC - P - LP - M

Das Geld (M) in den Händen der Arbeiter:in wird gegen Konsumgüter (AC) getauscht, die dann in einem ähnlichen Produktionsprozess (P) konsumiert werden. Aber was in diesem "Produktionsprozess" produziert wird, ist eine einzigartige Ware – die Arbeitskraft (LP) der Arbeiter:in. Sobald sie produziert (oder reproduziert) ist, wird sie an die Kapitalist:in im Austausch gegen Lohn verkauft.