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Kunst, Architektur und Design News

Hinweis: Vortragsreihe Kunst - Forschung - Geschlecht

Anti-Gender und Digitale Autoritarismen
Die Vortragsreihe befasst sich im Studienjahr 2025/26 mit geschlechterfeindlicher Politik in Kunst, Kultur und Gesellschaft im digitalen Raum. Sie gibt Einblicke, wie reaktionäre Akteure Konzepte von Gleichheit, Gerechtigkeit und sexuellen/reproduktiven Rechten bedrängen, insbesondere in und durch digitale Medien. Darüber hinaus werden künstlerische Praktiken und gesellschaftliche Allianzen beleuchtet, die diese Mediennarrative stören und Gegennarrative zu den antiliberalen, autoritären, diskriminierenden, rassistischen und extremistischen Ideologien generieren.

22.10.2025, 18 Uhr
Veronika Kracher: Misogynie als Meme?
Gekränkte Männlichkeit und Online-Radikalisierung
Gerade männliche Jugendliche und junge Männer orientieren sich politisch zunehmend an den rechten Rand. Eine Radikalisierung erfolgt primär online - sexistische, antifeministische und LGBTQ-feindliche Bildwelten sind auf sozialen Medien omnipräsent und bieten einen niedrigschwelligen Einstieg in menschenfeindliche Ideologien. Der Vortrag zeigt, wie Misogynie und Antifeminismus in Form unterhaltsamer Memes, Fotografien und Tik-Tok-Videos regelmäßig als "Türöffner" in die radikale Rechte dienen – und die Muster verankerter gesellschaftlicher Unterdrückungsmechanismen nutzen."

05.11.2025, 18 Uhr
Katrin Köppert: Digital Blackface, memetischer Faschismus und Geschlecht
Zum Verhältnis von Digital Blackface (Dean, Jackon, Russell) und Geschlecht in der memetischen Medienkultur des digitalen Faschismus
In den partiellen Öffentlichkeiten des Internets kristallisieren sich Mikrofaschismen (Guattari) als memetische Kleinstdramen heraus, die kein großes Metanarrativ brauchen, um ihre rassistischen, sexistischen und weltzerstörenden Mini-Tribunale aufzuführen. Mikrologische Onlinekulturen, die ebenso aneignend wie bastelnd mit Diskursen, Rhetoriken und Stilen umgehen, sind dabei Labore für neue Faschismen.

19.11.2025, 18 Uhr
Rime Abd Al Majeed: Werbung und Weltanschauung: Affekt & Faschismus
Affektökonomie, Ausbeutung und Werbung als Formierungsmedien von Wahrnehmung, Urteil und Faschismus
Werbung formt unser Wahrnehmungsvermögen und unser Urteil nachhaltig – nicht zufällig, sondern im Dienst kapitalistischer Verwertungslogik. Die daraus entstehende Affektökonomie schwächt kritische Urteilskraft und bereitet zugleich ideologisch den Boden für faschistische Formierungen.

03.12.2025, 18 Uhr
Charlotte Reuß & Sophie Publig: Becoming Girl Online
Strategies for Reclaiming Algorithmic Subjectivities
How digital girlhood holds the potential to counter restrictive gender politics and disrupt digital authoritarianism.

14.01.2026, 18 Uhr
Jo O'Brien and Simone Stergioula: GenderFail
Independent Publishers as Resistance to Anti-Gender Narratives
Independent publishers such as GenderFail work to sustain queer/trans lifeworlds and histories against the calls for their erasure that have become mainstream under digital authoritarianism.

Anmeldung
Die Vorträge sind für alle interessierten Personen öffentlich zugänglich. Studierende können die Vortragsreihe als Lehrveranstaltung belegen. Online Anmeldung: https://base.uni-ak.ac.at/courses/2025W/S05660/

Ort: Universität für angewandte Kunst Wien: Hörsaal 1, Oskar-Kokoschka-Platz 2, EG 1010 Wien
Barrierefrei zugänglich. Eine induktive Höranlage ist im Hörsaal 1 installiert. Weitere Informationen: www.dieangewandte.at/barrierefrei
Instagram Account: angewandte_gleichstellung

Künstlerisch-wissenschaftlicher Beirat: Sofia Bempeza, Maria Bussmann, Edith Futscher, Barbara Graf, Nanna Heidenreich, Anita Hosseini, Stefanie Kitzberger, Annette Krauss, Doris Löffler, Kristina Pia Hofer, Anna Spohn, Julia Sprenger, Jenni Tischer

Lehrveranstaltungsleitung: Maria Bussmann
Konzept und Organisation: Doris Löffler
Kontakt: doris.loeffler@uni-ak.ac.at

Bilder