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Kunst, Architektur und Design News

Symposium:
Architekt*innen-Monographien.
Potentiale, Grenzen, Alternativen

Konzept und Organisation: Ruth Hanisch (Dortmund), Richard Kurdiovsky (ÖAW), Bernadette Reinhold (Univ. für angewandte Kunst Wien) und Antje Senarclens de Grancy (TU Graz)

Architekt*innen-Monographien sind ein für den Wissenschaftsbetrieb der Architekturgeschichte selbstverständliches Publikationsformat. Selten hinterfragt, stellen sie eine spezielle Art der Narration mit konzentriertem Wissensgewinn zu Werk und Leben einer als relevant erachteten Persönlichkeit der Architektur dar. Sie besitzen zudem das Potential kanonbildend zu wirken.

Das Symposion, veranstaltet vom Forschungsbereich Kunstgeschichte des Instituts für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraums der ÖAW und konzipiert von Ruth Hanisch (Dortmund), Richard Kurdiovsky (ÖAW), Bernadette Reinhold (Univ. für angewandte Kunst Wien) und Antje Senarclens de Grancy (TU Graz), geht unterschiedlichen Konstruktionen und Motivationen, den Quellen, Medien und Präsentationsformaten sowie der Definition und historischen Entwicklung von Architekt*innen-Monographien in Zentraleuropa nach. Diese werden durch ihre Autor*innen geformt und entstehen vor jeweils spezifischen soziokulturellen, politischen (ideologisch-nationalistischen), ökonomischen (förderungs- oder marketingtechnischen) und nicht zuletzt wissenschaftskulturellen Hintergründen.

Zentral ist die Frage nach der „Monographiewürdigkeit“, bei der Hegemonien zu Gender, Herkunft oder Religion wirksam werden: Wer erhält eine Monographie, wer wird bevorzugt, wer marginalisiert? Wie konstruieren wir unseren Kanon? Wer schreibt eine Monographie? Wie gehen wir mit den Selbstbildern der dargestellten Personen um? Wie mit der Beziehung zwischen Leben und Werk sowie den „blinden Flecken“, die im aktuellen Wissenschaftsdiskurs besonders relevant sind (etwa Sexualität, Krankheit, Antisemitismus, NS-Vergangenheit)?

Und wie kann die Architekturgeschichte vom „biographical turn“ der letzten Jahrzehnte profitieren und dabei das traditionelle „Heroendenken“ überwinden? Es gilt also, wirkmächtige, überkommene Narrative der Architekt*innen-Monographie kritisch zu hinterfragen und zugleich neue Potentiale auszuloten.

Tipp:
Vortrag von Stefanie Kitzberger (Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien),  Die „Privatisierung“ des Politischen. Zum Verhältnis von Leben und Werk bei Friedl Dicker-Brandeis

Details zur Veranstaltung
 

Veranstalter:

Forschungsbereich Kunstgeschichte des Instituts für die
Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der ÖAW
mit Unterstützung des Forschungsnetzwerks Österreichische Architektur 19./20. Jahrhundert
 

Zeit:

23. September 2021, 9:00 bis 19:00 Uhr
 

Ort:

Österreichische Akademie der Wissenschaften
Hollandstraße 11–13, 1. Stock, Raum 1.49–1.50
1020 Wien
 

Anmeldung:

Anmeldung erforderlich bis 21. September 2021 
per Mail an kunstgeschichte@oeaw.ac.at unter Bekanntgabe,
ob Sie persönlich oder virtuell teilnehmen werden.

Es gelten die 3-G bzw. die zum Zeitpunkt gültigen COVID-Maßnahmen.

Teilnahme auch online via Zoom möglich.
 

Kontakt:

kunstgeschichte@oeaw.ac.at
T: +43 1 51581-3547