Über uns
Über uns
Das Institut Kunstsammlung und Archiv versteht sich als materielles Gedächtnis der Angewandten und Instrument zur Weiterentwicklung der Universität. Es verbindet Bestandspflege, Dokumentation, Ausstellungsproduktion, Forschung und Lehre.
Geschichte
Im Jahr 1980 auf Initiative des Künstlers und damaligen Rektors Oswald Oberhuber als Schulsammlung zur Förderung der künstlerischen Praxis von Studierenden gegründet, richtet sich das Institut heute gleichermaßen an die Öffentlichkeit wie an inneruniversitäre Strukturen. Die Sammlungs- und Archivbestände werden regelmäßig international als Leihgaben präsentiert. Sie dokumentieren die Institutionsgeschichte des Hauses seit der Gründung der ehemaligen Kunstgewerbeschule des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie im Jahr 1867, die vielfältigen künstlerischen Entwicklungen der Wiener Moderne sowie die transnationalen Karrieren und Netzwerke der mit der Angewandten verbundenen Protagonist*innen. Als Exponate und Forschungsobjekte nehmen die Bestände einen wichtigen Stellenwert im Dialog der Universität mit der Öffentlichkeit ein. Das Institut vermittelt sie über eine Vielfalt an Formaten, die von fachlicher Beratung, der Konzeption und Gestaltung von Ausstellungen, Lehrveranstaltungen, Tagungen, Gesprächsreihen, Publikationen, Editionen bis hin zu Kooperationen mit Künstler*innen, anderen Instituten und Abteilungen der Angewandten sowie internationalen Partner*innen reichen.

IN 1549
Erika Giovanna Klien, Klessheimer Sendbote, 1927.
Bleistift, Buntstift, Kreide, Deckweiß auf Papier, 31,6 x 23,3 cm
Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien

IN 14.774/8
Elisabeth Karlinsky, Kostümentwurf, 1923 - 1924.
Tempera, Kohle, Goldfarbe auf Papier, 31,9 x 22,6 cm
Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien
Eine Kunstuniversität trägt im Herzen ihrer Initiativen die kontinuierliche Neuverhandlung des Kunstbegriffs. Unsere Arbeit verstehen wir als aktualisierende, rekontextualisierende und experimentelle Praxis, die neue, kritische Perspektiven ermöglicht und verdrängte Positionen sichtbar macht. In allen Projekten verfolgen wir den Anspruch, zur Verortung der Angewandten im internationalen Kunstfeld und im gesellschaftspolitischen Diskurs mit beizutragen. Neben dem Erwerb von künstlerischen Arbeiten und Primärquellen unterstützen und entwickeln wir Neuproduktionen, die sich mit den Schwerpunkten des Instituts auseinandersetzen. Dazu zählen unter anderem die Historiografie der Wiener Moderne und die Aufarbeitung der Universitätsgeschichte, insbesondere mit intersektional verstandener Frauen- und Geschlechtergeschichte, das Spannungsfeld von historischer und gegenwärtiger angewandter und bildender Kunst, Ausstellungsgestaltung als künstlerische Form, die strukturellen Bedingungen marginalisierter Gestalter*innen, das Verhältnis von Werk und Dokument sowie vermeintlich parergonale Produktions- und kollaborative Arbeitsformen.
Schwerpunkte
Die Sammlungsbestände umfassen zahlreiche Objekte aus allen Bereichen der angewandten und bildenden Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, insbesondere der Wiener Moderne. Dazu gehören Grafiken, Plakate, Möbel, Textilien, Fotografien, Keramiken, Gemälde, Objekte und Architekturmodelle von Fred Adlmüller, Friedrich Berzeviczy-Pallavicini, Friedl Dicker-Brandeis, Josef Hoffmann, Gertrud Höchsmann, Oskar Kokoschka, Anton Kolig, Adele List, Bertold Löffler, Elly Niebuhr, Otto Niedermoser, Oswald Oberhuber, Victor J. Papanek, Franz Schuster, Margarete Schütte-Lihotzky, Peter Weibel, Emmy Zweybrück, der Wiener Werkstätte und des Wiener Kinetismus, sowie barocke und hausindustrielle Textilien aus den historischen Lehrmittelsammlungen Carl Kargers und Rosalia Rothansls sowie aus der Privatsammlung von Mileva Stoisavjlevic-Roller u.a.
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Team
Sen.Sc. Mag. Cosima Rainer
- Institutsleitung
Cosima Rainer ist seit 2018 Leiterin von Kunstsammlung und Archiv der Universität für angewandte Kunst Wien. Sie studierte Theater- Film und Medienwissenschaft in Wien und absolvierte das De Appel Curatorial Training Programme in Amsterdam 1996/97. Als Kuratorin arbeitete sie u.a. für die Generali Foundation, das Lentos Museum Linz und das Belvedere 21. Zudem unterrichtete sie an der Akademie der bildenden Künste Wien und an der Kunstuniversität Linz. 2011 und 2013–2018 war sie künstlerische Leiterin der Galerie der Stadt Schwaz, Tirol.
Sie ist Kuratorin zahlreicher Ausstellungen (Auswahl): …und so hat Konzept noch nie Pferd bedeutet, Generali Foundation Wien 2005; See This Sound. Versprechungen von Bild und Ton, Kulturhauptstadt-Projekt Lentos Kunstmuseum Linz 2009; Běla Kolářová und Lucy Stahl, Galerie der Stadt Schwaz 2010, Schöne Aussichten, Eröffnung des 21er Haus, Belvedere 2011, GOODBYEHELLO, Jahresausstellung der Sammlung Lenikus 2013; Vienna Complex, Gruppenausstellung im austrian cultural forum New York 2014; Grand Tourtours, Performance-Bustour an der Akademie der bildenden Künste Wien 2017; Min Yoon, Galerie der Stadt Schwaz, 2017, Fürchten und Hoffen, Gruppenausstellung Galerie der Stadt Schwaz 2018; Zuletzt kuratierte sie in der Universitätsgalerie der Angewandten im Heiligenkreuzerhof: Der Hausfreund, Eine Wiederentdeckung des exzentrischen Werks von Friedrich von Berzeviczy-Pallavicini, mit Robert Müller sowie im Österreichischen Kulturforum Berlin 2019; unter Flaschen. Die Fledermaus in der Bar du Bois, 2020, Schule Oberhuber. Eine Sammlung als Programm, mit Robert Müller, 2022; Friedl Dicker-Brandeis. Werkstätten bildender Kunst, kuratiert mit Stefanie Kitzberger und Robert Müller, 2022 sowie Eine Künstlerin der Moderne. Friedl Dicker-Brandeis. In Kooperation mit Linda Schädler, Graphische Sammlung der ETH Zürich 2023.
OR Silvia Herkt, MA, BA
- Stv. Co-Institutsleitung
- Co-Leitung Sammlungen und Universitätsarchiv
Silvia Herkt ist Leiterin des Universitätsarchivs, Co-Leitung der Sammlung Kunst, Architektur und Design sowie stellvertretende Leiterin der Forschungseinrichtung Kunstsammlung und Archiv.
Masterabschluss in Public Management/Bereich Wissensmanagement. Seit 1981 Mitarbeiterin im Archiv der heutigen Universität für angewandte Kunst Wien. Beteiligung an zahlreichen Ausstellungen und Publikationen von Kunstsammlung und Archiv.
Das Archiv der Universität für angewandte Kunst Wien ist als Teil von Kunstsammlung und Archiv dem Bereich Lehre, Kunstentwicklung und Forschung zugeordnet. Die zentralen Aufgaben des Archivs sind die Sicherung, Bereitstellung und Auswertung der administrativen, künstlerischen und wissenschaftlichen Leistungen der Universität. Es agiert interdisziplinär und nimmt seine Aufgabe als Teil des kulturellen Gedächtnisses wahr. Die Symbiose mit der Sammlung Kunst, Architektur und Design, die etwa 65.000 Objekte umfasst und kontinuierlich ausgebaut wird, ist eine Besonderheit, die von den Mitarbeiter*innen und den Besucher*innen geschätzt wird.
Sen.Sc. Mag. Stefanie Kitzberger
stefanie.kitzberger@uni-ak.ac.at
- Stv. Co-Institutsleitung
- Co-Leitung Sammlungen und Universitätsarchiv
Stefanie Kitzberger ist Kunsthistorikerin und arbeitet als Senior Scientist und Leiterin der Sammlung Mode und Textil am Institut Kunstsammlung und Archiv der Universität für angewandte Kunst Wien, an der sie auch Kunst- und Kulturwissenschaften unterrichtet. Sie forscht und publiziert zur Kunst der Moderne und Gegenwart mit Schwerpunkten auf der Geschichte sozialistischer/marxistischer und feministischer Positionen. Von 2015-2017 war sie Junior Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) Wien/Linz sowie Predoctoral Visiting Fellow an der Northwestern University und der University of Kent. 2018-2020 arbeitete sie als Assistentin am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien. In ihrer Dissertation „Das konstruktivistische Imaginäre. Modelle der Überschreitung von Kunst im russischen Konstruktivismus 1920-1923“ untersucht sie die sowjetische Kunst der 1920er Jahre im Kontext ihrer (eigenen) zeitgenössischen und nachfolgenden historiografischen und kunsttheoretischen Deutungen.
Sen.Sc. Mag. Dr. Bernadette Reinhold
bernadette.reinhold@uni-ak.ac.at
- Leitung Oskar Kokoschka Zentrum
Bernadette Reinhold ist seit 2008 Leiterin des Oskar Kokoschka Zentrums und Senior Scientist des Instituts Kunstsammlung und Archiv an der Universität für angewandte Kunst Wien. Sie studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie an der Universität Wien, Dissertation über Kokoschka und die österreichische Kulturpolitik (Promotion 2017). Freie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bundesdenkmalamt (BDA) Wien (1991-2008), Mitglied der Kommission für Provenienzforschung im BDA (1997-2008) und in einem FWF Projekt zur Wiener Hofburg an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (2004-2008) tätig. Vorstandstätigkeit u.a. in der Österreichischen Gesellschaft für Architektur/ÖGfA (2000-2005) und in der Oskar Kokoschka Dokumentation Pöchlarn (seit 2009). Zahlreiche Publikationen, Forschungs- und Ausstellungsprojekte sowie Lehrtätigkeit zu Architektur und Städtebaugeschichte, zur Kunst der Moderne, österreichischer Kulturpolitik, Gender Studies und Biografieforschung.