Pressemitteilung
Das Margarete Schütte-Lihotzky Netzwerk
eine Initiative von Kunstsammlung und Archiv
Matinee
Info
- Verantwortlich
Silvia Herkt (Leitung des Universitätsarchivs),
Bernadette Reinhold (Kunsthistorikerin, Senior Scientist Kunstsammlung und Archiv)- Ort
Universität für angewandte Kunst Wien
Vordere Zollamtstraße 7 / Flux 2
1030 Wien- Anmeldung bis zum 14. September an
kunstsammlungundarchiv@uni-ak.ac.at
Zutritt nur mit Anmeldungsbestätigung.
Für den Besuch gilt die 3-G-Regel.
Kunstsammlung und Archiv hat gemeinsam mit internationalen Partner:innen und dem Schütte-Lihotzky Zentrum zum Ziel, das Werk und Engagement Margarete Schütte-Lihotzkys weiter bekannt zu machen und im aktuellen Diskurs zu verorten. Das dafür gegründete Margarete Schütte-Lihotzky Netzwerk bietet eine Plattform für die zeitgemäße Auseinandersetzung und fördert interdisziplinäre Forschungsbestrebungen.
Buchpräsentation
Margarete Schütte-Lihotzky und Wilhelm Schütte
„MACH DEN WEG UM PRINKIPO, MEINE GEDANKEN WERDEN DICH DABEI BEGLEITEN!“
Der Gefängnis-Briefwechsel 1941–1945, Lukas Verlag Berlin 2021, hg. von Thomas Flierl
Vortragender: Thomas Flierl, Architekturhistoriker und Publizist
Als herausragende Architektin einer sozialen Moderne und verfolgte kommunistische Widerstandskämpferin ist Margarete Schütte-Lihotzky (1897–2000) eine legendäre Gestalt der österreichischen Zeitgeschichte, die erst spät Anerkennung in ihrem Heimatland fand. Bislang unbekannt blieb, dass sich fast der gesamte Briefwechsel, den sie mit ihrem Ehemann Wilhelm Schütte (1900–1968) während ihrer Haftzeit (1941–1945) geführt hat, erhalten hat. Das Ehepaar waren auf Vermittlung von Bruno Taut ab 1938 in Istanbul tätig. Bei einer Kurierfahrt für die KPÖ nach Wien wurde Margarete Schütte-Lihotzky verhaftet und zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Wilhelm Schütte blieb in Istanbul und leistete ebenfalls – auf bisher unbekannte Weise – Widerstand gegen das Nationalsozialistische Regime. Anhand des Briefwechsels und gestützt auf die Prozess-Akten im Bundesarchiv Berlin, auf Dokumente des Komintern-Archivs in Moskau, auf Akten des Britischen Militärgeheimdienstes in London, auf neuere Forschungen zum Widerstand der KPÖ jener Jahre sowie eigene Recherchen in der Türkei zeichnet Thomas Flierl in einem umfangreichen Nachwort das Leben von Margarete und Wilhelm Schütte zwischen 1937 und 1945 nach.
Präsentation
Das SCHÜTTE-LIHOTZKY ZENTRUM entsteht in der ehemaligen Wohnung
Margarete Schütte-Lihotzkys in der Franzensgasse 16/40, 1050 Wien
Vortragende: Christine Zwingl, Architektin und Leitung Schütte-Lihotzky Zentrum
Margarete Schütte-Lihotzky verbrachte ihre letzten 30 Lebensjahre in dieser Wohnung, die ein einmaliger Ort in Wien ist und ein besonderes architektonisches Juwel darstellt. Die Intentionen der Architektin zum Wohnen werden hier erlebbar, die auf ökonomischen und sozialen Raumlösungen beruhen, die Frauen einen selbständigen Arbeits- und Lebensbereich ermöglichen und die Moderne mit tradierter Wiener Wohnkultur verbinden. Die unter Denkmalschutz gestellte Wohnung wird nun wiederhergestellt und mit dem SCHÜTTE-LIHOTZKY ZENTRUM zu einem informativen Ort, der dem Werk der Architektin gewidmet ist. Mit einem breit angelegten Forschungsschwerpunkt zur Geschichte österreichischer Architektinnen wird das Anliegen verfolgt, deren Werke und Wirken sichtbar und bekannt zu machen. Bisher fand im Margarete Schütte-Lihotzky Raum (2014–2020), in 1030 Wien, die kontinuierliche Aufarbeitung der Spuren Margarete Schütte-Lihotzkys in Wien statt, die nun an der neuen Adresse fortgeführt wird – in Kürze erscheint ein zugehöriges Buch.
Mit Lesung von
Ines Frieda Försterling
Eine Veranstaltung von Kunstsammlung und Archiv der Universität für angewandte Kunst Wien
Das Logo unseres Netzwerks entstand anlässlich der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der Hochschule für angewandte Kunst in Wien an Margarete Schütte-Lihotzky, 1987, Entwurf: Oswald Oberhuber, Kunstsammlung und Archiv, MSL-Q 37/1