OSKAR KOKOSCHKA.
Naturbilder
Blumen - Tiere - Landschaften
Ausstellung im Kokoschka Haus Pöchlarn in Kooperation mit dem Oskar Kokoschka Zentrum
Info
- Ort
Kokoschka Haus Pöchlarn
Regensburgerstraße 29
3380 Pöchlarn- kuratiert von
Mag. Bernadette Reinhold
Die diesjährige Sommerausstellung im Geburtshaus Oskar Kokoschkas in Pöchlarn trägt den Titel Oskar Kokoschka - Naturbilder. Blumen - Tiere - Landschaften. Naturmotive spielen im künstlerischen Schaffen Oskar Kokoschkas (Pöchlarn 1886-1980 Montreux) eine wichtige Rolle. Bereits bei Kokoschkas frühen Arbeiten für die Wiener Werkstätte (ab 1906) sind Tierund Landschaftsbilder mit hohem Symbolgehalt zu finden. In seinen frühen literarischen Graphikzyklen wird die Landschaft wiederholt zur (alb-)traumhaften Bühne auf der
allegorisch deutbare Tierfiguren agieren. Das Tier als animalisches Vis-a-vis des Menschen, als Gefährte oder Sinnbild für verschiedene Seelenzustände blieb für Kokoschka ein Thema, das ihn bis ins hohe Alter beschäftigte.
Kokoschka reiste gerne und viel. Seine dabei erfahrenen, intensiven Naturerlebnisse fanden Eingang in eine Fülle von Landschaftsbildern und Naturdarstellungen. Der gesamte Mittelmeerraum, vor allem Griechenland, war für ihn die Wiege der Kultur. Wie die Ausstellung zeigt, hat er mit großer Neugierde und Sensibilität versucht den genius loci auf repräsentativen Ansichten, aber auch in kleinen Details der Fauna und Flora zu erfassen. Daneben sind eine Reihe schottischer Landschaften zu sehen: Ein Highlight ist das Gemälde der „Dulsie Bridge“ (1929), das Kokoschkas intensives Naturerlebnis der wilden, spröden Landschaft widergibt und in seiner Erzählung „Ann Eliza Reed“ Niederschlag fand. Während seines Exils in England begann er mit dem Aquarellieren von Blumen - der Inbegriff blühender Vitalität als bewusster Kontrast zur allgegenwärtigen Kriegszerstörung: „Solange die Atombombe dies alles noch verschont?“, schrieb er 1944 an Freunde. Später dokumentieren seine Blumenbilder die enge Verbundenheit mit der Natur und die Liebe zu seinem eigenen Garten am Genfer See.
Als Gründer der Salzburger Sommerakademie, seiner „Schule des Sehens“ (ab 1953) war ihm die Unmittelbarkeit der Naturerfahrung wesentlich. Retrospektiv schrieb er zu diesen „Naturstudien“ in seiner Autobiographie (1971): „Öffnete man die Augen, so wurde jeder
Tag zum Erlebnis.“ Die Ausstellung im Geburtshaus von Oskar Kokoschka macht dieses Erlebnis in großer Bandbreite aus seiner gesamten Schaffenszeit sichtbar. Die Bestände der Oskar Kokoschka Dokumentation Pöchlarn werden durch Leihgaben aus dem Belvedere Wien, dem Museum der Moderne Salzburg, der Universität für angewandte Kunst Wien, dem Kunsthandel sowie von privaten Leihgebern ergänzt.