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Collection Art, Architecture, Design Cooperation

So sitzen Sie richtig. Aufgabe, Anspruch und Vermittlung von Gegenwartskunst

Ein Symposium für Eva Maria Stadler

Titel entlehnt von: Sigmar Polke, So sitzen Sie richtig, nach Goya und Max Ernst 1982, Sammlung Frieder Burda

Plakat: Heimo (Z)obernig

Info

Ort

Auditorium, Vordere Zollamtsstraße 7, 1030 Wien + Steinsaal (Transmediale Kunst), Oskar Kokoschka Platz 2, 1010 Wien

Festkomitee

Helmut Draxler, Lukas Kaufmann, Eva Kernbauer, Jakob Lena Knebl, Julienne Lorz, Heike Maier-Rieper, Cosima Rainer, Martina Schöggl, Gerhild Steinbuch, Jenni Tischer, Ines Turian, Aneta Zahradnik

Mit

Bibiana Beglau, Henning Bohl, Sabeth Buchmann, Paul Buschnegg, Carola Dertnig, Helmut Draxler, Paul Ebhart, Christian Egger, Kilian Hanappi, Richard Hoeck, Lukas Kaufmann, Eva Kernbauer, Jakob Lena Knebl, Lotte Lyon, Johannes Porsch, Florian Pumhösl, Cosima Rainer, Edi Rama, Constanze Ruhm, Hans Schabus, Petra Schaper Rinkel, Mirjam Thomann, Jenni Tischer, Wiener Times, Thomas D. Trummer, Jan Verwoert, Sascha Zaitseva, Heimo Zobernig, u. v. a.

12:00 Auftakt im Auditorium:
Bibiana Beglau, Die Vermessung der Torte
Petra Schaper Rinkel, Begrüßung und Festrede
Cosima Rainer, Eröffnung
Edi Rama, Grußbotschaft

13:00 Symposium
mit Helmut Draxler, Eva Kernbauer, Sabeth Buchmann, Thomas D. Trummer

16:30 Jan Verwoert, Abendvortrag

17:30 Jenni Tischer, Lukas Kaufmann und Mirjam Thomann, Geschenkübergabe

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ab 19:00 Sound Performances im Steinsaal:
mit Paul Buschnegg und Kilian Hanappi sowie DjSets von Paul Ebhart und show signal

Kunst einen Auftrag oder eine Aufgabe von außen zuweisen zu wollen, gilt als eine Zumutung: Jeder künstlerische Anspruch an öffentliche oder kollektive Geltung muss zuallererst von der jeweiligen subjektiven Positionierung ausgehen und von ihr selbst hervorgebracht bzw. als Kunst behauptet werden. In der grundsätzlichen Vielfalt solcher Positionierungen liegt wiederum die Notwendigkeit von Vermittlung begründet. Wie aber ist diese sich stets selbst zu stellende Aufgabe und das damit verbundene künstlerische Ansinnen im Spannungsfeld zwischen autonomen und angewandten Bestimmungen zu verstehen? Welche Formen der Praxis machen eine solche Aufgabenstellung explizit und welche Formen der Vermittlung fordern sie ein?

Wir wollen mit diesem Symposion anlässlich des 60. Geburtstags von Eva Maria Stadler diese Aspekte der Gegenwartskunst in den Vordergrund rücken, wie sie auch in ihren eigenen Arbeitsstellungen immer wieder aufgeworfen wurden. Die theoretischen und künstlerischen Beiträge sollen dabei um ein entscheidendes Motiv der Gegenwartskunst gruppiert werden: um jenen leeren Stuhl, der zum Inbegriff der Abwesenheit von vorgegebenen, hierarchischen Sinnangeboten geworden ist. Sigmar Polke hat uns mit seinem ironischen Bildtitel „So sitzen Sie richtig, nach Goya und Max Ernst“ (1982) den entscheidenden Hinweis gegeben, dass mit diesem leeren Stuhl selbst nicht nur gearbeitet werden kann, sondern dass er temporär immer wieder besetzt werden muss. Denn daran entzündet sich erst – zwischen Malerei und Konzeptkunst, Möbel- und Ausstellungsdesign, Bühne und Auditorium – die Frage nach dem subjektiven Sinnanspruch und seiner ebenso ästhetischen wie politischen Dimension.