Franz Čižek – Spielräume der Kunst
Im Kontext der Ausstellung 'Lill Tschudi – Franz Čižek. A delightful sort of game'
University Gallery of the Angewandte, Heiligenkreuzerhof
Schönlaterngasse 5 / Grashofgasse 3, 1010 Vienna
Eine Veranstaltung im Rahmen der Vienna Art Week
Keine Voranmeldung notwendig. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Beginn: 18:00 Uhr
Rolf Laven (Hochschulprofessor, lehrt und forscht an der Angewandten, der Bildenden und an der Pädagogischen Hochschule Wien), anschließend Gespräch mit Robert Müller (Kunstsammlung und Archiv; in Vertretung von Bernadette Reinhold)
Der Maler Franz Čižek gilt als Reformator der Kunst und Bildung: er war die zentrale Figur der österreichischen Kunstpädagogik um die Jahrhundertwende und der Zwischenkriegszeit. Seine Wiener Jugendkunstklassen, die er 1897, in großer Nähe zu den Wiener Secessionisten, gründete, wurden das Zentrum einer international nachhaltig wirksamen Reformbewegung, weltweit anerkannt als „Father of Art Education“ mit weiter und anhaltender Strahlkraft.
Die Würdigung und Ermutigung der kindlichen Kreativität, die sich in einem fördernden, von Enthusiasmus getragenen Milieu entfalten konnte, erschütterte die autoritären Regulierungskonzepte des öffentlichen Unterrichts. Čižeks praktische künstlerische Arbeit mit den Kindern und seine sehr erfolgreichen Ausstellungen in Großbritannien und den USA wurden bis in die Gegenwart wahrgenommen und weitergetragen, von Rudolf Steiner, Maria Montessori, John Dewey und der englischen Child Art-Bewegung Herbert Reads ebenso wie, bis heute, von Reformbewegungen in Kanada, den USA und Australien.
Rolf Laven, der als Künstler und Kunstvermittler in Wien arbeitet, ging der Wirkungsgeschichte Čižeks auch in Interviews mit Zeitzeug/innen und ehemaligen Schüler/innen nach und dokumentiert die Bedeutung seiner Lehre und seiner Schule, u.a. für Erika Giovanna Klien, Johannes Itten, Rudi Gernreich, Hans Hollein, Mark Rothko und letztlich auch Lill Tschudi.