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Kunst, Architektur und Design Forschung

Symposium: Margarete Schütte-Lithotzky und Friedl Dicker-Brandeis 
Raum – Kunst – Politik. Zwei Gestalterinnen im 20. Jahrhundert 

11. und 12. April 2024

Info

11. April

10.00–17.00

12. April

10.00–13.00

Ort

Universität für angewandte Kunst Wien, Vordere Zollamtsstraße 7, 1030 Wien
FLUX 2 (2. OG), Eintritt frei, Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich

Konzept und Organisation

Kunstsammlung und Archiv in Kooperation mit dem Margarete Schütte-Lihotzky Zentrum

Teilnehmer:innen

Lola Berger, Marcel Bois, Veronika Duma, Christoph Freyer, Johanna Gehmacher, Silvia Herkt, Katharina Hövelmann, Birgit Kirchmayr, Stefanie Kitzberger, Robert Müller, Christine Oertel, Sabine Plakolm-Forsthuber, Cosima Rainer, Bernadette Reinhold, Petra Schaper Rinkel,  Antje Senarclens de Grancy, Christine Zwingl

Mit einem Beitrag von Eva Engelbert mit Florian Boschek, Olga Mathilde Gärtner, Katharina Mährlen, Lili Pick (Studierende der Universität für angewandte Kunst Wien)

Information

Im Rahmen des Symposiums finden am 11. April 2024 Führungen in der Wohnung von Margarete Schütte-Lihotzky statt.
17:30 (ausgebucht)
18:00 (ausgebucht)

Sprache

Deutsch

Margarete Schütte-Lihotzky (1897–2000 Wien) ist bekannt als eine der ersten Architektinnen Österreichs, als Pionierin sozialer Architektur, als Erfinderin der Frankfurter Küche, als Aktivistin der Frauen- und Friedensbewegung und nicht zuletzt als prominente Widerstandskämpferin gegen die Nazi-Diktatur. Friedl Dicker Brandeis (Wien 1898–1944 Auschwitz), deren Werk erst in den letzten Jahren stärker in den Blick genommen wird, verbindet in ihrer genre- und medienübergreifenden Praxis bildende Kunst, Architektur, Theater und Pädagogik mit einem komplex angelegten politischen Engagement.

Beide Gestalterinnen werden beinahe zeitgleich in Wien geboren, beginnen ihre Ausbildung an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt und schreiben sich wenig später an der Kunstgewerbeschule ein. Sowohl Dicker-Brandeis als auch Schütte-Lihotzky nehmen eine klare linkspolitische Haltung ein. Ihre Praktiken der Kritik und des Widerstands gegen den Faschismus ebenso wie ihre Identifizierung als Sozialistinnen vermitteln sich konsequent auf formaler und institutioneller Ebene.

Während Schütte-Lihotzky rasch an Anerkennung gewinnt, als Architektin an internationalen Projekten beteiligt ist, den Nationalsozialismus überlebt und ein umfassendes Archiv zu ihrem Werk zusammenträgt, haben Dicker-Brandeis‘ Emigration, Deportation und Ermordung die Zerstörung von allen ihrer Bauten, die Zerstreuung und den teilweisen Verlust ihres Werks sowie dessen prekäre Dokumentation zur Folge. Die Rezeption beider Gestalterinnen ist von geschlechtsstereotypen Reduktionen geprägt und erfolgt erst nach einer langen Phase des strukturellen Vergessens.

Das Symposium, organisiert von Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien in Kooperation mit dem Margarete Schütte-Lihotzky Zentrum, geht diesen und weiteren Parallelen und Differenzen zwischen beiden Positionen über drei Themenfelder nach. Die Beiträge fragen nach geplanten, gebauten, künstlerischen und diskursiven Räumen, in denen sich Dicker-Brandeis‘ und Schütte-Lihotzkys Beschäftigung mit alternativer Pädagogik kristallisieren. Sie kontextualisieren die konkreten Formen und Bedingungen des Politischen ihrer Praxis und rekonstruieren die intellektuellen Biografien der beiden.

PROGRAMM

11. APRIL 2024

10.00 Uhr: Begrüßung
Petra Schaper Rinkel, Rektorin, Universität für angewandte Kunst Wien

10.05 Uhr: Einführung
Cosima Rainer, Leitung Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien

10.10 Uhr: Zeitbewusst. Bewahren, Beforschen. Die Bestände zu Friedl Dicker-Brandeis und Margarete Schütte-Lihotzky in Kunstsammlung und Archiv der Angewandten
Silvia Herkt, Leitung Universitätsarchiv, Universität für angewandte Kunst Wien


Panel I. Pädagogische Räume 

10.20 Uhr: Utopie und Gebautes. Zu den Kindergärten Margarete Schütte-Lihotzkys
Christoph Freyer, Wien

10.50 Uhr: Lernen – Lehren – Wachsen. Friedl Dicker-Brandeis und ihre Arbeit mit und für Kinder
Bernadette Reinhold, Universität für angewandte Kunst Wien

11.20 Uhr: Podiumsdiskussion
Respondenz: Lola Berger, Universität für angewandte Kunst Wien
Moderation: Antje Senarclens de Grancy, Technische Universität Graz

Mittagspause

Panel II. Politische Positionen – Widerstand

14.00 Uhr: Das zweite Exil. Margarete Schütte-Lihotzky als kommunistische Intellektuelle im Kalten Krieg
Marcel Bois, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg

14.30 Uhr: Krisen der Reproduktion. Feministische Kritik im Werk von Friedl Dicker-Brandeis
Stefanie Kitzberger, Universität für angewandte Kunst Wien

15.00 Uhr: Erfolgreich – vergessen – wiederentdeckt? Architektinnen vor und nach dem Krieg
Christine Oertel, Margarete Schütte-Lihotzky Zentrum, Wien

15.30 Uhr: Podiumsdiskussion
Respondenzen: Johanna Gehmacher, Universität Wien, und Veronika Duma, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Moderation: Robert Müller, Universität für angewandte Kunst Wien

Pause

Im Rahmen des Symposiums finden am 11. April 2024 Führungen um 17:30 und um 18:00 in der Wohnung von Margarete Schütte-Lihotzky statt. (ausgebucht)
 

12. APRIL 2024

Panel III. Zwei Biografien – Ausbildung und Netzwerke 

10.00 Uhr: Aus Wien in die Welt. Margarete Schütte-Lihotzkys Wege
Christine Zwingl, Margarete Schütte-Lihotzky Zentrum, Wien

10.30 Uhr: „Gestalten nach Kinder Art“. Friedl Dicker-Brandeis’ Ausbildung und die Wirkung auf ihre Raumgestaltungen
Katharina Hövelmann, Albertina, Wien

11.00 Uhr: Podiumsdiskussion
Respondenzen: Birgit Kirchmayr und Sabine Plakolm-Forsthuber, Technische Universität Wien
Moderation: Bernadette Reinhold, Universität für angewandte Kunst Wien

12.00 Uhr: Kitchenless Houses
Ein künstlerischer Beitrag von Eva Engelbert mit Florian Boschek, Olga Mathilde Gärtner, Katharina Mährlen, Lili Pick  (Studierende der Universität für angewandte Kunst Wien)

Bilder

119/5

Margarete Schütte-Lihotzky, Wickelkommode für eine Wohnung ohne Badezimmer, Moskau, 1935–1936

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien / © Bildrecht GmbH

9394/1

Friedl Dicker-Brandeis, Franz Singer, Entwurf für die Wohnung von Hans Heller, Wien 4, Karolinengasse: Kombiniertes Schlaf-, Wohn- u. Esszimmer für einen Junggesellen, 1927–1928

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien © Daniela Singer, Foto: kunst-dokumentation.com, Manuel Lopez Carreon

Begrüßung, Petra Schaper Rinkel, Rektorin, Universität für angewandte Kunst Wien

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

Einführung, Cosima Rainer, Leitung Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

Zeitbewusst. Bewahren, Beforschen. Die Bestände zu Friedl Dicker-Brandeis und Margarete Schütte-Lihotzky in Kunstsammlung und Archiv der Angewandten, Silvia Herkt, Leitung Universitätsarchiv, Universität für angewandte Kunst Wien

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

Utopie und Gebautes. Zu den Kindergärten Margarete Schütte-Lihotzkys, Christoph Freyer, Wien

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

Lernen – Lehren – Wachsen. Friedl Dicker-Brandeis und ihre Arbeit mit und für Kinder, Bernadette Reinhold, Universität für angewandte Kunst Wien

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

Respondenz: Lola Berger, Universität für angewandte Kunst Wien

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

Moderation: Antje Senarclens de Grancy, Technische Universität Graz

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

Das zweite Exil. Margarete Schütte-Lihotzky als kommunistische Intellektuelle im Kalten Krieg, Marcel Bois, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

Krisen der Reproduktion. Feministische Kritik im Werk von Friedl Dicker-Brandeis, Stefanie Kitzberger, Universität für angewandte Kunst Wien

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

Erfolgreich – vergessen – wiederentdeckt? Architektinnen vor und nach dem Krieg, Christine Oertel, Margarete Schütte-Lihotzky Zentrum, Wien

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

Moderation: Robert Müller, Universität für angewandte Kunst Wien

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

Aus Wien in die Welt. Margarete Schütte-Lihotzkys Wege, Christine Zwingl, Margarete Schütte-Lihotzky Zentrum, Wien

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Photo: Dominik Buda

„Gestalten nach Kinder Art“. Friedl Dicker-Brandeis’ Ausbildung und die Wirkung auf ihre Raumgestaltungen, Katharina Hövelmann, Albertina, Wien

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

Respondenzen: Sabine Plakolm-Forsthuber, Technische Universität Wien

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

Respondenzen: Birgit Kirchmayr, Johannes Kepler Universität Linz

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

Moderation: Bernadette Reinhold, Universität für angewandte Kunst Wien

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

Podiumsdiskussion

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

Johanna Gehmacher, Universität Wien

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

Cosima Rainer, Leitung Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

'Kitchenless Houses' Ein künstlerischer Beitrag von Eva Engelbert mit Florian Boschek, Olga Mathilde Gärtner, Katharina Mährlen und Lili Pick, Universität für angewandte Kunst Wien

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

'Kitchenless Houses' Ein künstlerischer Beitrag von Eva Engelbert mit Florian Boschek, Olga Mathilde Gärtner, Katharina Mährlen und Lili Pick, Universität für angewandte Kunst Wien

Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Dominik Buda

Vergangene Termine